Mit Antigen-Schnelltests sind in kurzer Zeit große Massentestungen möglich, die Genauigkeit lässt dabei aber teilweise zu wünschen übrig. Neue RT-LAMP- und NGS-Methoden, wie sie derzeit in Wien weiterentwickelt werden, könnten eine Alternative darstellen.
Wien – Im Feld der Testmethoden auf das SARS-CoV-2-Virus hat sich viel weiterentwickelt. Mit den seit Herbst breit verfügbaren Antigen-Schnelltests lassen sich bei entsprechendem Aufwand in relativ kurzer Zeit große Massentestungen auf die Beine stellen – wie dieses Wochenende in Südtirol – allerdings mit Abstrichen bei der Genauigkeit.
Andere, neue Methoden würden zwar den Erregernachweis genauer erlauben, ob sie für ein von der Regierung in den Raum gestelltes möglichst landesweites Screening infrage zu kommen, ist noch offen.
Am treffsichersten: das PCR-Verfahren
Der “Goldstandard” für die Detektion von Covid-19-Infektionen ist weiter das PCR-Verfahren, mit dem selbst kleinste Mengen des Erbguts des SARS-CoV-2-Erregers mit großer Genauigkeit gefunden werden. Plant man nun ein möglichst landesweites Durchtesten der Bevölkerung bzw. großer Bevölkerungsgruppen – wie von der Bundesregierung bisher noch wenig konkret angekündigt – wäre ein solches Programm mit dieser Methode laut Experten am treffsichersten. Denn damit ließe sich bestmöglich ausschließen, dass Menschen, die den Erreger zum Testzeitpunkt in sich tragen, übersehen werden (falsch negative Ergebnisse) bzw. der Test bei Menschen anschlägt, die den Erreger gar nicht in sich tragen (falsch positive Ergebnisse).
Beim diagnostischen Standardverfahren zum Nachweis wird das virale RNA-Genom zuerst aufgereinigt, dann in DNA überschrieben und Teile davon vervielfältigt. Die Detektion passiert dann in speziellen Q-PCR Maschinen basierend auf Sonden, die bei Kontakt mit den Gen-Abschnitten des Virus zu leuchten beginnen. Im herkömmlichen PCR-Verfahren muss ein komplexer und exakter Wechsel der Temperatur eingehalten werden, was nur mit Spezialgeräten bewerkstelligt werden kann, und etwa drei bis vier Stunden dauert. Die Methode ist also relativ ressourcen- und zeitaufwendig, was ihre Anwendung in richtig großflächigen Massentests sehr schwierig macht.